Landesarchiv Sachsen-Anhalt
Um eine Ausdehnung in der Ahnenforschung auch über die Kirchenbuchzeit, teilweise bis in das 14. Jahrhundert hinein, durchführen zu können, betreiben wir auch intensiv Archivforschung. Für die Region der Magdeburger Börde ist vornehmlich das Landesarchiv Sachsen-Anhalt (Hauptstelle Magdeburg und in wenigen Fällen die Nebenstelle Wernigerode) interessant. Zudem nutzen wir auch weitere Landeshaupt-, Stadt- und Staatsarchive Deutschlands.
Die Archivalien der Stadt-, Staats- und Landeshauptarchive sowie kirchlicher Archive können folgende Interessengebiete für die Ahnen- und Familienforschung umfassen (Auswahl):
- Handels- und Lehnbücher
- Leichenpredigten
- Untertanenverzeichnisse
- Musterungslisten
- Bürgerbücher
- Ratsprotokolle
- Hut- und Triftungssachen (besonders interessant für die Schäferforschung)
- Bestallungen öffentlicher Ämter
- Besetzung der Pfarrstellen, Personalakten
- Zinslisten
Mithilfe dieser Archivalien ist das Ergebnis der Ahnenforschung nicht nur eine einfache Datendarstellung von Geburt, Trauung und Tod, sondern ein Mittel die Vorfahren in Ihren Lebensläufe, durch z.B.
- Abschluss von Kauf-, Erb- und Pachtverträgen
- Testamente, Inventarlisten
- Belehnungen (Ländereien und anderes Hab und Gut)
- Schuldverschreibungen
- Ehestiftungen
- Prozesse
- Universitätsstudium
beschreiben zu können. Nach gewissenhafter und detaillierter Auswertungen oben genannter Quellen kann die Sozialgeschichte der Familie und deren Bezug zur Landes- und Weltgeschichte besser verdeutlicht werden.
Eine spezielle Möglichkeit einzelne Bauernfamilien sogar bis in das 15. Jahrhundert, wenn nicht sogar vereinzelt bis in das 14. Jahrhundert zurück zu verfolgen, ist die Nutzung von Lehnsbüchern (für die Magdeburger Börde z.B. die der Magdeburger Erzbischöfe).
Der Landbesitz der Bauern wurde vom Lehnsherrn (Adel, Kirche, Bürgertum) belehnt und über Jahre und Familiengenerationen hinweg wiederbelehnt, so dass die Filiation der Familie gesichert dargestellt werden kann.